Articles | Volume 23/24, issue 1
https://doi.org/10.3285/eg.23-24.1.11
https://doi.org/10.3285/eg.23-24.1.11
15 Oct 1973
 | 15 Oct 1973

Postglaziale Strände an der Nordküste Sutherlands/Schottland

Hans-Joachim Späth

Abstract. Zwischen Melvich und Cape Wrath an der Nordküste Sutherlands wurden solche morphologischen Phänomene erfaßt und ausgewertet, die auf postglaziale Meeresstände zurückzuführen sind. Die vertikale Verteilung dieser Formen konzentriert sich auf vier Höhenzonen. Je älter diese Zonen sind, desto höher liegen sie heute über NN und desto größer ist sowohl ihre vertikale Ausdehnung als auch ihre Neigung nach Westen. Die oberste Zone (im Osten zwischen 21 m und 25,5 m ü. NN und im Westen zwischen 12 m und 16,5 m ü. NN) steht in Beziehung zu Fluvioglazialablagerungen des Highland Readvance; sie entstand also in der jüngeren Dryaszeit. Die Zweitälteste Zone (im Osten zwischen 12 m und 15 m ü. NN und im Westen zwischen 10 m und 13 m ü. NN) geht auf das Präboreal zurück. Eine boreale Torfschicht unter der zweitjüngsten Zone (im Osten zwischen 7 m und 9,5 m ü. NN und im Westen zwischen 6 m und 8,5 m ü. NN) aus dem Atlantikum stützt diese Chronologie. Im Subboreal entstand die jüngste, gegenwärtig noch horizontal angeordnete Strandzone zwischen 3 m und 5,5 m ü. NN. Auf Grund der Isobasenanordnung an der Nordküste kann auf ein Unterzentrum der Vereisung hinter der Küstenlinie im Osten des Untersuchungsgebietes geschlossen werden.

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