Die Stellung der Stauchwälle von Kleve-Kranenburg im Rahmen der saalezeitlichen Gletschervorstöße am Niederrhein
Abstract. Der nördliche Niederrheinische Höhenzug zwischen Kleve-Kranenburg, Kalkar und Goch (Abb. 1, 2) bildet keine glazialmorphologische Einheit, wie dies häufig in der Literatur angenommen wird und in Profilen dargestellt ist (Abb. 8). Die sedimentpetrographischen und schwermineralogischen Ergebnisse, die Grundmoränenfunde und morphologischen Verhältnisse lassen den Schluß zu, daß der Höhenzug aus folgenden Einheiten besteht, die genetisch unabhängig voneinander zu betrachten sind: 1. Sanderhochfläche zwischen Kleve, Louisendorf und Uedem; 2. Stauchwall von Moyland bei Kalkar im NE; 3. Stauchwälle von Kleve-Kranenburg im NW. Die Ergebnisse zeigen, daß nicht jeder Eisvorstoß durch einen Stauchwall belegt sein muß. Am Niederrhein läßt sich für alle Stauchrücken nachweisen, daß exponierte Stauchwälle und ausgedehnte Sanderflächen einander ausschließen. Dies hat glazialmorphologisch zur Folge, daß das klassische Profil der glazialen Serie von Albrecht Penck in seiner genetischen Deutung überdacht werden muß.