Articles | Volume 63, issue 1
https://doi.org/10.3285/eg.63.1.04
https://doi.org/10.3285/eg.63.1.04
29 Jun 2014
 | 29 Jun 2014

Driving mechanisms of Holocene lagoon development and barrier accretion in Northern Elis, Peloponnese, inferred from the sedimentary record of the Kotychi Lagoon

Elke Haenssler, Ingmar Unkel, Walter Dörfler, and Marie-Josée Nadeau

Abstract. Die Kotychi Lagune liegt im Nordwesten der Peloponnes und hatte ihren Ursprung vor mehr als 7000 Jahren im progradierenden Delta des Paläo-Peneus. Anhand geochemischer und sedimentologischer Proxydaten (XRF, Korngröße, OC, IC, CN) kombiniert mit bayesianischer Alters-Tiefen-Modellierung wurden für den Zeitraum von 8500 bis 8000 cal BP marine Verhältnisse nachgewiesen. Eine erste Phase der Küstenprogradation um 8000 cal BP führte zu kurzlebiger Lagunenbildung, womit zum ersten Mal das Einsetzen der lagunären Bedingungen chronologisch erfasst wurde. Die Lagune manifestierte sich nachhaltig um 6300 cal BP, zeitgleich zu einer Phase weitverbreiteter Lagunenbildung im Mittelmeerraum. Zwischen 5200 und 3500 cal BP deutet eine rasche Abfolge variierender Sedimentationsbedingungen auf eine Phase geomorphologischer Instabilität. Abgeschlossen wird die sedimentäre Abfolge um 3500 cal BP mit der Erosionsdiskordanz eines Flusslaufes. Die rekonstruierte Entstehungsgeschichte der Kotychi Lagune lässt sich in zwei Phasen unterteilen: Die frühholozäne Küstenentwicklung wurde durch den postglazialen Meeresspiegelanstieg dominiert. Mit dem Abschmelzen der Eiskappen verlangsamte sich der Anstieg im mittleren Holozän. Dadurch schwächte die dominierende Wirkung des Meeresspiegels ab und lokale und regionale Faktoren wie klimatisch oder anthropogen induzierte Bodenerosion prägten die Küstenmorphologie durch ihren Beitrag zum Sedimentbudget. Somit zeigt die Genese der Kotychi Lagune Parallelen zu vielen Lagunen im Mittelmeerraum.

Download