Articles | Volume 65, issue 2
https://doi.org/10.3285/eg.65.2.04
https://doi.org/10.3285/eg.65.2.04
03 Feb 2017
 | 03 Feb 2017

Zur Bildung von Quellmoor-Kuppen mit Quellkalk-Bildungen bei Habernis und Curau (nördliches und mittleres Schleswig-Holstein)

Alf Grube and Hartmut Usinger

Abstract. Quellmoor-Kuppen mit Kalkbildungen wurden an den Standorten Habernisser Au (Flensburger Förde) und Curauer Moor (Ostholstein) mittels geologischer Methoden und 14C- und Pollen-Datierungen untersucht. Quellaustritte gespannten Grundwassers zeigen punktuelle, lineare oder flächenhaft ausgebildete Zutrittsstellen, die primär angelegt sein, oder durch glazitektonische sowie erosive Prozesse gebildet werden können. Sie führen örtlich zur Bildung von kleinräumigen morphologischen Kuppen und Wällen aus Mudden, Torfen und Quellkalkbildungen. Die im Jung- und Altmoränenbereich gleichermaßen auftretenden Formen besitzen Durchmesser von bis zu 160 m, Höhen von bis >3 m bzw. Längen von einigen hundert Metern. In Habernis zeigen Karbonat-Datierungen an einem Bohrkern (8.065–6.650 cal 14C a BP) über eine Gesamt-Teufe von ca. 3,6 m (1,82–5,43 m u. GOK) eine weitgehend konsistente Altersabfolge im Atlantikum und frühen Subboreal. Die an demselben Kern durchgeführten pollenanalytischen Datierungen an limnisch-telmatischen Sedimenten stimmen damit überein. Hiermit ist die Kalkbildung im Vergleich zu anderen Standorten in Mitteleuropa verhältnismäßig kurz gewesen. Im Torfrücken des Curauer Moores erfolgte die Sedimentation limnisch-telmatischer Ablagerungen ab dem Atlantikum, hielt im Subboreal an und reichte bis in das Subatlantikum (6.800 und 1.750 cal 14C a BP). Die Karbonatsedimentation setzte nach den 14C-Datierungen bereits vor 11.220 Jahren ein (frühes Präboreal) und ist damit lang im Vergleich zu anderen Quellkalk-Standorten in Mitteleuropa. Die geologischen Verhältnisse in Habernis und Curau weisen auf eine vorwiegend klimatisch gesteuerte Kalkausfällung hin.

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