Articles | Volume 50, issue 1
https://doi.org/10.3285/eg.50.1.01
https://doi.org/10.3285/eg.50.1.01
01 Jan 2000
 | 01 Jan 2000

Zur spätpleistozänen Vegetationsentwicklung der Banquette von Barraux (Grésivaudan, französische Nordalpen

Peter Peschke

Abstract. In dem in den französischen Nordalpen gelegenen und von der mittleren Isère durchflossenen Grésivaudan wurde pollenanalytisch „Unterhalb La Flachère" in rund 330 m Höhe eine durchlaufende, 10 m mächtige letztinterglazial- bis frühestweichselzeitliche fossilführende Feinsedimentsequenz nachgewiesen. Sie wird vom Eem (OIS 5e), dem St. Germain I und II (OIS 5c, 5a) sowie dem ältesten frühestweichselzeitlichen Kiefern Fichten-Interstadial (OIS 5a-4) gebildet. Erstmals fand sich hier der rein pollenanalytische Beweis, dass auch inneralpin in der collinen Stufe in allen letztinterglazialzeitlichen Warmphasen thermophile Baumarten vertreten sein können. Die Feinsedimentabfolge von Unterhalb La Flachère ist Bestandteil eines kompletten pleistozänen Sedimentationszyklus. Er reicht von der Saale- (= OIS 6) bis zur Weichselmoräne (OIS 2,4?) und verweist auf eine besonders mächtige Talverschüttung im Frühestweichsel (Übergangsbereich OIS 5a-4). Mittels der Methode der modernen Analoge, bei der die Klimarekonstruktion zu fossilen Pollenspektren durch den Vergleich mit rezenten Oberflächenspektren und den dazugehörenden klimatischen Daten erfolgt, wurden die pollenanalytischen Ergebnisse in Paläoklimawerte überführt.

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