Pedological and geochemical investigations at the „Red Outcrop“ of Langenlois (Lower Austria)
Abstract. In einem Aufschluss von Löss-Paläoboden-Sequenzen über Rehberger Amphibolit NW von Langenlois wurden sechs Bodenprofile (Lois 1 bis Lois 6) beprobt und pedologisch, mineralogisch und geochemisch analysiert. Am Profil Lois 7 wurden bodenmikromorphologische Untersuchungen durchgeführt. Zwei Bodenprofile (Lois 1 und 2) haben sich über Amphibolit entwickelt, zwei über einer Amphibolit/Marmor-Wechsellagerung (Lois 5 und 6) und drei Bodenprofile sind Sequenzen von polyzyklischen Paläoböden mit fossilen Bodenhorizonten ohne unterlagerndes kristallines Gestein (Lois 3, 4 und 7). In den Profilen Lois 1–4 und Lois 7 konnten intensive Karbonatanreicherungen beobachtet werden. Diese hohen Mengen an Karbonat können nicht Produkt einer rezenten Bodenbildung sein, sondern sprechen für eine Infiltration von ursprünglich das Profil überlagernden kalzitreichen Sedimenten (Löss), die erodiert wurden. Zudem wurde in Profil Lois 2 ein Kalksinter angetroffen. Dieser Kalksinter könnte aus der Verwitterung der im Profil Lois 6 aufgeschlossenen Marmorlagen stammen. Die Kalksinter-Schicht scheint die Stoffflüsse zwischen unterliegendem Gestein und Solum in den Profilen Lois 1 und 2 mehr oder weniger zu unterbinden, was auch durch die Ergebnisse der geochemischen Analytik unterstrichen wird. In den fossilen Horizonten wurden auch ältere Anzeichen von Tonverlagerung in Form von Tonkutanen über den Aggregaten und darüber hinaus leichte Pseudovergleyungserscheinungen angetroffen. Die mächtigen Profile ohne aufgeschlossenes Grundgebirge (Lois 3, 4 und 7) weisen mehrere polyzyklische Sedimentationsphasen und dadurch mehrere Generationen von fossilen Horizonten auf. Aufgrund der bodenmikromorphologischen Analyse können die Böden vom „Roten Aufschluss“ altersmäßig im unteren bis mittleren Pleistozän oder älter angesiedelt werden.