Archaeological prospections in the Roman vicus Belginum (Rhineland-Palatinate, Germany)
The Roman vicus Belginum and the associated Celtic–Roman cemetery have been the subject of systematic archaeological research since 1954. Since 2004, archaeological prospections have been carried out in and around Belginum. Participants included students from the universities of Leipzig, Trier, and Munich as part of study-accompanying field work.
This paper deals with the prospections of 2004 and 2016, when nearly 2 ha of land south of the federal road B327 (Hunsrückhöhenstraße) were surveyed. The study area is located on a NW-to-SE-running hillside. All non-local objects present on the surface were collected and three-dimensionally recorded. Previously in 2013, the area was geomagnetically prospected by Posselt & Zickgraf (Marburg). Both surveys revealed a hitherto unknown extent of the vicus about 200 m to the southwest. The findings date back to the late first to third centuries common era.
All finds (ceramic, bricks, roof slate, glass, and metal) were recorded and analysed in a QGIS and ArcGIS environment together with lidar scans, the geomagnetic data, and other geographical information. The overall distributions of bricks and pottery were studied in detail. The distribution of bricks is in particular connected to the individual plots, while the pottery is mainly concentrated in the backyards. Regarding surveys in other Roman vici, the brick distribution could be a helpful indicator to identify plots, when no geophysical information is available.
Der römische vicus Belginum und das zugehörige keltisch-römische Gräberfeld sind seit 1954 Gegenstand systematischer archäologischer Forschungen. Seit 2004 werden archäologische Prospektionen in und um Belginum durchgeführt. Beteiligt waren Studierende der Universitäten Leipzig, Trier und München im Rahmen von Lehrveranstaltungen.
Diese Veröffentlichung stellt die Ergebnisse der Prospektionen von 2004 und 2016 vor. Prospektiert wurden etwa 2 ha Fläche südlich der Hunsrückhöhenstraße B327. Das begangene Areal liegt auf einem von NW zu SO verlaufenden Hang. Sämtliche auf der Geländeoberfläche beobachteten nicht-lokalen Gegenstände wurden dreidimensional eingemessen und eingesammelt. Bereits 2013 war das Gebiet von der Firma Posselt & Zickgraf (Marburg) geomagnetisch prospektiert worden. Beide Surveys ergaben eine bis dahin unbekannte Ausdehnung des Vicus um 200 m nach Westen. Die datierbaren Funde, überwiegend Keramik, gehören in den Zeitraum zwischen dem späten 1. Jh. und dem 3. Jh. n. Chr.
Sämtliche Funde (Keramik, Ziegel, Dachschiefer, Glas und Metall) wurden in einer Lehrveranstaltung aufgenommen. Die Daten wurden in einer QGIS- und ArcGIS-Umgebung zusammen mit Lidar-Scans, den geomagnetischen Daten und anderen geographischen Informationen analysiert. Die Gesamtverteilungen der Ziegel und Keramik wurden detailliert untersucht. Vor allem die Verteilung der Ziegelfunde folgt den einzelnen, auf dem Magnetometerplot erkennbaren Parzellen. Die Keramik ist dagegen überwiegend im Hinterhofbereich konzentriert. Bei zukünftigen Prospektionen in anderen römischen vici kann die Verteilung der Ziegelfunde ein wichtiges Hilfsmittel zur Identifizierung von Grundstücksparzellen darstellen, wenn keine geophysikalischen Daten vorliegen.