Eiszeitklima und Gesteinsstruktur — Ihre Bedeutung für die asymmetrischen Talformen im Buntsandstein
Abstract. Die Beobachtungen über Verbreitung und Ausgestaltung der asymmetrischen Täler in den verschiedenen Abteilungen des Buntsandsteins zeigen die Zusammenhänge von Gesteinsstruktur, klimatischen Kräften und Formenbildung. Die Feststellungen von Poser & Müller (1951) über die Asymmetrie in Tälern konnten bestätigt werden. Der Asymmetriegrad in allen Gesteinen des Buntsandsteins ist kleiner als in Lockergesteinen (Kies, Sand, Lehm). Innerhalb des Buntsandsteins nimmt der Bausandstein eine besondere Stellung ein. Bausandstein mit silikatischem Bindemittel zeigt nur eine schwache Asymmetrie und neigt zudem vorzugsweise zur Primär-Asymmetrie. Noch extremer ist der Einfluß der Gesteinsstruktur auf die eiszeitliche Formenbildung im Bausandstein mit karbonatischem Bindemittel. Die Anlehnung der Abtragung an das Kluftsystem und die Herauspräparierung von Felsen zwischen den Klüften führte streckenweise zu einer Umkehr der Verhältnisse bei primärer Asymmetrie.