Der kaltzeitliche Formenschatz im Cleurie-Tal (Südwestvogesen)
Abstract. Kartierung und Aufschlußanalyse der glazialen und fluvioglazialen Formen und Sedimente im Cleurie-Tal lassen folgende Aussagen zur Vergletscherungsgeschichte dieses Raumes zu: Anhand der Kriterien Erhaltungszustand, Verwitterungsintensität bzw. Verfestigungsgrad, Höhenlage und Zusammensetzung können glaziale Ablagerungen aus drei verschiedenen Kaltzeiten nachgewiesen werden. Aufgrund der Eismächtigkeiten des Mosel- und Moselotte-Gletschers im Becken von Remiremont/St. Arne kann im Würm eine Moselotte-Diffluenzzunge allenfalls bis in das Gebiet südlich von le Tholy gereicht haben. Dies wird durch die maximale Höhenlage der Würmsedimente östlich von le Tholy bestätigt: Sie lassen als Ablagerungsmedium lediglich den Vologne-Gletscher sowie kleinere Seitengletscher zu. Die damalige Schneegrenze lag bei ca. 850 m. Die Wälle östlich von le Tholy sind fluvioglazialer bzw. lakustrischer Entstehung. Schmelzwässer aus dem Cellet-Tal wurden vom Vologne-Gletscher gestaut, so daß sich hier mächtige Deltasedimente ablagern konnten. Während einer Abschmelzphase des Vologne-Gletschers bildete sich hinter der Endmoräne von Bas Beillard das Delta von le Costet, dessen glazio-lakustrische Ablagerungen von proglazialen Sedimenten bedeckt wurden, die im Zusammenhang mit der Ausbildung der Endmoräne von Pré Chaussote entstanden.